Unser Hof

Unser Hof liegt am Rande des Teutoburger Waldes in Halle Westfalen im Ortsteil Ascheloh und wurde urkundlich 1545 das erste Mal erwähnt. Der Hof wird seit drei Generationen als Familienbetrieb geführt. In 2012 haben wir die Bewirtschaftung im Nebenerwerb übernommen und auf Bio-Anbau umgestellt.

In 2013 haben wir nach Ende des ersten Umstellungsjahres mit fünf Muttertieren, drei Auenlämmern und einem Bock der Rasse Waldschaf unsere Schafzucht begonnen und diese seitdem kontinuierlich erweitert und das nötige Fachwissen dazu beim Grundlehrgang Sachkundiger Schafhalter des Schafzuchtverbands NRW erworben.

In 2014 kam eine kleine Herde Skudden, sowie einige Mutterlämmer der Rasse Rauhwolliges Pommersches Landschaf hinzu.

In 2014 haben wir außerdem zwei große Streuobstwiesen mit alten, robusten und besonders schmackhaften Obstsorten angelegt. Es handelt sich hierbei vorwiegend um historische Apfelsorten aber auch einige Birnen und Zwetschgen. Um auch hier das spezielle Fachwissen für den Erhalt von Streuobstwiesen zu erwerben, hat Susanne eine Fortbildung zur zertifizierten Obstgehölzpflegerin des Pomologenvereins in Bielefeld und Niederkaufungen gemacht und Thomas die Baumwartausbildung in der Obstbaumschnittschule von Michael Grolm besucht.

In 2016 haben wir unsere kleine Selbstversorger-Hühnerhaltung um ein lange Zeit ungenutztes Hühnerhaus im Garten mit großem Grünauslauf erweitert und bieten seitdem auch eigene Bio-Eier in Selbstbedienung für unsere Kunden an.

Nach der Teilnahme am 2016er „Grundkurs Bienenhaltung“ mit Dr. Pia Aumeier in Rietberg, bekamen wir im Juni 2017 von einem Bioland-Kollegen unsere ersten 4 Ableger-Völkchen als Grundstock unserer Bienenhaltung. In 2018 konnten wir den ersten eigenen Bio-Honig schleudern. Feinzart und cremig, einfach lecker!

Im Sommer 2018 haben wir einige unserer hofnahen Weiden mit einem festen Weidezaun ausgestattet und im Herbst 2018 auf über 500 Metern Länge eine mehrreihige Hecke mit heimischen Gehölzen an der Ostseite der Koppel und an einer Blühfläche an einem benachbarten Ackerschlag angepflanzt. Die Hecke soll Vögeln und anderen Kleintieren Nahrung, Schutz und Lebensraum bieten und als vernetzendes Strukturelement von Wald und Feldflur dienen. Am Anfang hatte es die Hecke infolge der zahlreichen trockenen Sommer sehr schwer, aber nach dem regenreichen Jahr 2024 ist die Hecke nun endlich wieder gut erkennbar und selbst abgefressene Gehölze werden wieder sichtbar und treiben richtig gut durch!

 

Vom Sommer 2020 bis zum Sommer 2021 haben wir die Hälfte unseres Waldes, der mit Fichten im Alter von 40, 60, 80 und 100 Jahren bewachsen war, durch die Dürre und den Borkenkäfer komplett verloren. Im Winter 2022 haben wir die Flächen mit Unterstützung durch den Förster Johannes-Otto Lübke mit Laubbäumen des Waldlebensraumtyps WET12 der FFH-Richtlinie neu bepflanzen lassen. Der Waldentwicklungstyp WET12 steht für die potentielle natürliche Vegetation Eiche/Buche / Hainbuche. So besteht die vorgegebene Mischung dann zu 70% aus Eiche, 20% Buche und je zwei verschiedene heimische Laubbaumarten zu je 5% darf individuell ergänzt werden. Wir haben uns dabei für die spät blühende Winterlinde und die gegen Trockenstress tolerante Elsbeere entschieden. Die Winterlinde harmoniert sehr gut mit Eichen und ist für die Insekten im Sommer eine wertvolle Nahrungsquelle. Bei der Pflanzung haben wir je Pflanzloch eine Kelle mit Wollpellets als Wasserspeicher und Dünger mit Langzeitwirkung für die Pflanzen an diesem kargen, flachgründigen Standort ergänzt. Einzig eine Parzelle haben wir ohne Zugabe der Wollpellets als Nullkontrolle belassen. Um einen echten Versuch handelt es sich hier aber nicht, denn natürlich sind die Bedinungen in jeder einzelnen Parzelle wieder unterschiedlich.

Die nächsten Jahre steht zur Pflege der nicht eingezäunten Anpflanzung das jährliche Pinseln der jungen Bäumchen mit einem Mittel auf Lanonlin-Basis an, welches die Pflanzen vor dem Verbiss durch Rehe und Hasen und vor allem auch vor dem Fegen der Böcke schützt. Und das Freischneiden der Bäumchen von Brombeeren, Himbeeren oder Farn. Neben den eingebrachten Jungpflanzen freuen wir uns aber auch über die sich einstellende Naturverjüngung aus Birken, Lärchen und anderen heimischen Gehölzen, nur der unerwünschte Faulbaum sollte stärker unterdrückt werden.